Ganz oft wird man auf die eigenen Geschlechtsteile reduziert, gerade wenn man äußerlich als trans erkennbar ist. Die Hemmschwelle der Menschen ist geringer. Anfangs wurde mir öfter gesagt, dies und jenes sei an mir zu weiblich. Deswegen möchte ich individuell entscheiden können, wem ich es erzähle und finde es scheiße, wenn jemand anderes es weitererzählt. Ich bin ein Mann und möchte auch so wahrgenommen werden. Jemand der männlich aussieht wird dafür gehalten, das wird nicht in Frage gestellt. Wenn aber jemand weiß, dass du trans bist, ist es wieder Thema.
Es ist keine freie Entscheidung, sondern eine Notwendigkeit. Man muss den Schritt gehen. Ich habe mir nicht gedacht: Boah geil, endlich hab ich irgendwelche Alleinstellungsmerkmale!
Vor meinem Outing hatte ich das Gefühl, mich zu verkleiden. Wenn ich mich früher in den Augen anderer als Junge verkleidet hatte, dann war das für mich etwas Cooles, es hatte sich richtig und nach mir angefühlt.
Ich muss mich immer noch daran gewöhnen, dass sich Männer gegenseitig unnötig wehtun. Sie boxen sich zum Beispiel gerne in die Brust, das verstehe ich aber als Zeichen der Zuneigung. Nur kurz nach meiner OP war das schmerzhaft.
Ich hatte kein Idealbild im Kopf, sondern wollte Dinge an mir ändern. Der Versuch Muskeln aufzubauen, ist bisher gescheitert. Gesellschaftlich gelte ich jetzt wohl als Lauch.
Prozesskostenhilfe (Vornamens- und Personenstandsänderung) |
Audio: Stimmveränderung durch Hormontherapie